Schneller Bau für mehr Kapazität-Hörsaalgebäude aus Holz
Der Beitrag »Schneller Bau für mehr Kapazität« wurde am 22.März 2024 veröffentlicht in der Bayerischen Staatszeitung. Die Bayerische Staatszeitung beleuchtet Politik, Wirtschaft, Kultur sowie den kommunalen Bereich in Bayern; ein Schwerpunkt liegt auf der Landtagsberichterstattung. Berücksichtigung finden daneben zahlreiche Fachthemen, das Hauptaugenmerk gilt dabei dem Bausektor.
Für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wurden in Erlangen zwei nachhaltige neue Hörsaalgebäude aus Holz errichtet
Auf dem Campus Süd in Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) stehen seit Kurzem zwei neue Hörsaalgebäude aus Holz, die in nur 16 Monaten Bauzeit vom Staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg errichtet wurden. Die Gebäude bieten Platz für über 1600 Studierende und sind nicht nur schnell gebaut worden, sondern auch ökologisch und nachhaltig gestaltet. Sie zeigen, wie Bauen mit Holz die Zukunft sein kann.
Die FAU brauchte dringend mehr Hörsaalkapazitäten, um die durch Sanierungsarbeiten wegfallenden Hörsaalkapazitäten kompensieren zu können. Die Lösung: Zwei neue Hörsaalgebäude aus Holz, die in Rekordzeit errichtet werden sollten. Das am besten geeignetste Baugrundstück aus der vorausgegangenen Standortanalyse musste dafür zuerst freigeräumt werden. Eine für Veranstaltungen und Prüfungen genutzte Halle wurde zurückgebaut, um die Campusentwicklung um die zentralen Einrichtungen als Nachverdichtung zu ermöglichen. Das Architekturbüro Deubzer — Rimmel Architekten wurde als Generalplaner für die Planung und Umsetzung beauftragt.
Die Planungsphase startete im September 2020, der Baubeginn war Mitte Juni 2022 und nach nur 16 Monaten Bauzeit konnte im Oktober 2023 für das erste der beiden Hörsaalgebäude die Nutzung durch die FAU aufgenommen werden. Das zweite Gebäude folgte kurz darauf. Die Gesamtkosten wurden mit 22,5 Millionen Euro genehmigt. Am Ende konnten aber trotz angespannter Marktlage Kosteneinsparungen generiert werden.
Die beiden neuen Hörsaalgebäude der FAU in Erlangen. Die beiden Hörsaalgebäude haben je eine Grundfläche von rund 950 Quadratmetern und eine Höhe von knapp 10 Metern. Sie fügen sich harmonisch in das bestehende Areal mit mehreren Hochhäusern aus den 1960er— und 197Der-Jahren ein. Sie liegen südwestlich des „Roten Platzes“ und sind nur 200 Meter entfernt von den zentralen Versorgungseinrichtungen am Südgelände wie Mensa, Bibliothek und den bestehenden Hörsälen.
Die neuen Hörsäle bieten eine Gesamtkapazität von 1658 Sitzplätzen, die sich auf vier Hörsäle verteilen. Pro Gebäude gibt es einen Hörsaal mit 380 und 449 Sitzplätzen.
Die Hörsaalgebäude sind aus Holz gebaut, was eine hohe Vorfertigung und einen schnellen Bauablauf ermöglicht. Die Holzbauteile wurden in einer Fabrik vorgefertigt und dann auf der Baustelle montiert. So konnte der Bauprozess beschleunigt und die Bauzeit verkürzt werden. Die Holzbauweise hat aber noch weitere Vorteile: Sie reduziert den CO2-Ausstoß bei der Herstellung der Gebäude im Vergleich zur konventionellen Bauweise. Zudem wurde versucht, soweit möglich, auf erdölbasierte Produkte zu verzichten. So wurde zum Beispiel die Perimeterdämmung unter der Bodenplatte aus Glasschaumschotter, einem Recyclingmaterial, ausgeführt.
Die beiden Hörsaalgebäude sind nicht nur ökologisch, sondern auch ästhetisch ansprechend gestaltet. Die Fassaden sind mit einer horizontal gegliederten Holzverkleidung versehen, die durch eine kunstvolle Wellengestaltung akzentuiert wird. Durch einen gemeinsamen Vorplatz sind die zwei Hörsaalgebäude miteinander verbunden und schaffen so eine attraktive Eingangssituation.
Die Haupteingänge sind durch große Glasflächen gekennzeichnet, die einen Einblick in das Innere der Gebäude ermöglichen. Die Oberflächen der Wände und Böden sind als rohe, unbeschichtete Holzoberflächen belassen, die eine angenehme Atmosphäre erzeugen. Die Holzoberflächen sind nicht nur schön, sondern wurden auch in Teilbereichen akustisch wirksam gestaltet und verbessern so die Raumakustik.
- Schneller Bau für mehr Kapazität (PDF 990kB)
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