Moderne Einrichtung hinter jahrhundertealter Kulisse: Gut Schwaigwall erweitert seine Räumlichkeiten
Bau des Senioren- und Pflegeheims war nach zwei Wochen Montagezeit fertig gestellt
Die bayerischen Alpen sind nur einen Katzensprung entfernt, die Hektik des Alltags kann man hier weit hinter sich lassen: In einem alten klösterlichen Wirtschaftsgebäude aus dem 18. Jahrhundert finden seit mehr als 60 Jahren rund 50 vorwiegend dauerpflegebedürftige Senioren ein Zuhause. Weil die Nachfrage nach neuen Plätzen stetig wächst, entschieden sich die Betreiber nun für die Erweiterung des bestehenden Gebäudes.
»Am wichtigsten war uns, die Gemütlichkeit des Ursprungsgebäudes zu erhalten und zugleich eine moderne, energie- und kostensparende Bauweise einzusetzen.«
Keine leichte Aufgabe, denn zum einen soll die Einrichtung modernsten Standards entsprechen, zum anderen wollen die Betreiber Barbara und Franz Fuchs den Charakter des idyllischen Ursprungsgebäudes auch im neuen Part beibehalten. Die Geschäftsführer entschieden sich daher für einen Hybridbau, bei dem das Basismaterial Holz mit anderen Elementen kombiniert wird. Die einzelnen Teile fertigte das ausführende Generalbauunternehmen Säbu aus Biessenhofen im eigenen Werk an, so dass die Rohmontage des rund 850 Quadratmeter großen Anbaus nach gerade einmal zwei Wochen abgeschlossen war. Durch die kurze Bauzeit wurde der laufende Betrieb kaum gestört. Seit kurzem können nun weitere 26 Menschen auf Gut Schwaigwall leben.
„Am wichtigsten war uns, die Gemütlichkeit des Ursprungsgebäudes zu erhalten und zugleich eine moderne, energie- und kostensparende Bauweise einzusetzen.“ Barbara Fuchs liegt wie ihrem Bruder Franz der alte Bau, der im 18. Jahrhundert einmal das Wirtschaftsgebäude eines Klosters war, sehr am Herzen. Erst vor zwei Jahren hatten sie das Gebäude von ihrem Vater übernommen. Etwa 50 Senioren wurden bisher in dem im Jahr 2000 renovierten Pflege- und Seniorenheim rund um die Uhr betreut. Das Konzept der Betreiber, für die Menschen ein familiäres Umfeld zu schaffen und gleichzeitig auf ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, überzeugt: „Die dadurch geschaffene Atmosphäre kommt bei Bewohnern, Pflegern und Angehörigen so gut an, dass die Nachfrage nach den Plätzen unser Angebot übersteigt“, berichtet Barbara Fuchs. Daher entschied sich die Familie, die Räumlichkeiten auszubauen, so dass seit kurzem etwa 75 ältere Personen auf dem ehemaligen Klostergelände ein Zuhause finden können.
Torsten Heine, Ingenieur des Architekturbüros Haindl + Kollegen, plante den Bau in der Weise, dass der ländliche Stil des bestehenden Heims auch mit dem neuen Teil erhalten bleibt. „Der Neubau ist also kein Solist, er greift die Stimmung des Hauses auf und steht im Kontext mit dem Bestand“, sagt Heine. „Gleichzeitig kam es darauf an, den hohen Anforderungen an Sicherheit, Hygiene und täglichen Abläufen gerecht zu werden.“ Eine geeignete Methode, die Bauweise des alten Bauernhauses auf den modernen Neubau zu übertragen, bot das Holzbauunternehmen Säbu aus Biessenhofen mit der Idee des Hybridbaus. „Dadurch verbinden wir die Vorteile und den Charakter von Holz mit anderen Materialien wie Stahl und Beton“, erklärt Christine Machacek, die Geschäftsführerin von Säbu. Der natürliche Baustoff Holz ist besonders wärmedämmend und kann so erheblich Energie einsparen. Aus statischen Gründen werden die einzelnen Holzelemente mit Beton und Stahl kombiniert. „Auch hohe Anforderungen an den Brandschutz lassen sich somit bestens erfüllen“, so Machacek.
Franz Fuchs kam dieses Konzept sehr entgegen: „Da wir selbst als Land- und Forstwirte tätig sind, passt der Werkstoff Holz zu unserer Philosophie. Er ist nachhaltig, stammt aus der Region und hat klimaschützende Eigenschaften“, erklärt er.
Die vorgefertigten Bauelemente waren nach zwei Wochen montiert.
»Der laufende Betrieb im unmittelbar angrenzenden Altbau wurde somit nicht beeinträchtigt, die Bewohner und Mitarbeiter haben die kurzzeitigen Bauarbeiten kaum gestört.«
Die Mitarbeiter von Säbu fertigen die einzelnen Bauelemente im eigenen Werk in Biessenhofen an. Die Wände werden dort bereits gedämmt, die Fassaden auf die geschlossenen Bauteile aufgebracht und die Fenster eingesetzt. Anschließend werden die einzelnen Elemente verladen und zum Bauplatz geliefert. Durch dieses Konzept der Systembauweise dauerte die eigentliche Montage vor Ort trotz widriger Witterungsverhältnisse gerade einmal zwei Wochen. „Der laufende Betrieb im unmittelbar angrenzenden Altbau wurde somit nicht beeinträchtigt, die Bewohner und Mitarbeiter haben die kurzzeitigen Bauarbeiten kaum gestört. Auch der Innenausbau war mit wenig Lärmemission und Behinderungen verbunden“, so Franz Fuchs.
Dem Originalbau entsprechend, sah der Entwurf des Architekturbüros Haindl + Kollegen eine im ländlichen Raum gebräuchliche Form eines einfachen, kubischen Baukörpers mit flach geneigtem Satteldach vor. Ein gezielter Einsatz von Licht, Materialien und Farben, moderne Fenstergestaltung und der Kontrast zwischen weißer Putzfassade und natürlicher heller Holzverschalung im Obergeschoss sorgt für ein freundliches und einladendes Äußeres. „Uns kam es darauf an, den Bewohnern und Mitarbeitern ein möglichst hohes Maß an Wohn- und Arbeitsqualität zu bieten“, erklärt Barbara Fuchs. „Dies beinhaltet etwa die Barrierefreiheit sowie eine optimale Raumaufteilung, um ideale Bewegungs- und Sichtradien zu schaffen.“ Zudem dient die durchdachte Farb- und Lichtkombination zusätzlich als Orientierungshilfe. Eingebaute Massivdecken sorgen für einen optimalen Schallschutz.
Große Räume, Balkone und Freiflächen: Alles ist auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt
»Für die mobileren Personen entstand ein großzügiger Therapiegarten, der zum Spazierengehen und Ausruhen einlädt. Die Gestaltung dieses Freiraums ist vor allem auf die Bedürfnisse von Demenzkranken abgestimmt.«
Die Innenräume sind nach neuesten Anforderungen an Sicherheit und Barrierefreiheit ausgestattet, auch der Übergang zu dem Bestandsgebäude ist problemlos. Der neue, zweigeschossige Erweiterungsbau verfügt über 14 Einzel- und sechs Doppelzimmer. Im Erdgeschoss befinden sich ein neues Pflegebad und ein Schwesterndienstzimmer, modulare Sanitärzellen trugen mit dazu bei, dass die Bauzeit optimiert wurde. In der oberen Etage gibt es einen geräumigen Tagesraum mit vorgesetztem Balkon, damit auch Bewohner mit Rollstühlen und Pflegesesseln Zeit im Freien verbringen können. Für die mobileren Personen entstand ein großzügiger Therapiegarten, der zum Spazierengehen und Ausruhen einlädt. „Die Gestaltung dieses Freiraums ist vor allem auf die Bedürfnisse von Demenzkranken abgestimmt“, erklärt Projektleiter Heine.
Neben den baulichen Herausforderungen war eine weitere Hürde zu überwinden: Da die vorhandene Kläranlage nicht den neu hinzugekommenen Anforderungen genügte, mussten die Leiter des Heims laut den behördlichen Bestimmungen eine neue errichten lassen, statt wie geplant die vorhandene zu erweitern. Darüber hinaus mussten sie ökologische Ausgleichsflächen schaffen.
Barbara und Franz Fuchs sind mit dem Ergebnis zufrieden: „Durch den neuen Bau haben wir Räume und ein Umfeld geschaffen, die unseren Bewohnern das tägliche Leben verbessern und verschönern sowie das Miteinander fördern“, so das Resümee der beiden. „Außerdem erleichtert das umgesetzte Konzept die Aufgaben der Pfleger und Mediziner.“
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Foto-Material
Bild-ID: Übergang
BU: Der Ingenieur und das Bauunternehmen schafften ein Haus, das die familiäre und ländliche Atmosphäre des Bestands weiterführt und gleichzeitig modernsten Standards entspricht.
Quelle: Gut Schwaigwall
Bild-ID: Neubau
BU: Durch den Anbau des Senioren- und Pflegeheims finden nun etwa 75 Menschen Platz auf Gut Schwaigwall.
Quelle: Gut Schwaigwall
Bild-ID: Zimmer
BU: Die Materialien und Farben, die moderne Fenstergestaltung und die helle Holzverschalung sowie Kontraste und viel Licht sorgen für eine freundliche und einladende Atmosphäre.
Quelle: SÄBU Holzbau GmbH
Bild-ID: Pflegebad
BU: Die Innenräume, wie hier das neue Pflegebad, sind nach den neuesten Anforderungen an Sicherheit und Barrierefreiheit ausgestattet.
Quelle: SÄBU Holzbau GmbH
Bild-ID: Christine Machacek
BU: SÄBU-Geschäftsführerin Christine Machacek setzt bei ihren Systembauten auf die technisch- und Kosten optimierte Hybridbauweise, bei der Holz mit anderen Materialien kombiniert wird.
Quelle: SÄBU Holzbau GmbH
Mehr Info für die Redaktion
SÄBU Holzbau GmbH
Christine Machacek
Industriegebiet Ebenhofen
Kirnachstr. 9; 87640 Biessenhofen (Allgäu)
Tel.: 08342 9614 0; Fax: 08342 9614 24
E-Mail: info (at) saebu-holzbau.de; Internet: www.saebu-holzbau.de
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